Die glorreichen Dreihundert
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Verlag Freies Geistesleben
Sechzehn Jahre alt ist Prosper, als sein größter Wunsch endlich in Erfüllung geht: Schildträger des Prinzen Gorthyn zu werden. Gemeinsam mit seinem Diener und Freund Conn begleitet er Gorthyn an den Hof des Königs Mynyddog in Dyn Eidin, dem heutigen Edinburgh, und zieht mit den glorreichen Dreihundert gegen die mächtig gewordenen Angeln. Glücklich erlebt er die Gemeinschaft und den Mut der Dreihundert. Doch Mynyddog ist nicht König Artus und die Stämme im Norden Britanniens halten nicht zusammen …
Mit ihrem starken Gespür für das Lebensgefühl in früheren Zeiten und ihrem genialen Erzähltalent lässt Rosemary Sutcliff aus der Sicht des jungen Prosper jene tragischen Ereignisse wiederaufleben, die der walisische Poet und Barde Aneirin in seinem Heldenlied Y Gododdin besungen hat.
... »›Du jagst wohl heute auf eine andere Weise als wir alle,‹ sagte Gorthyn.
Ich blieb ganz still stehen und erwiderte seinen Blick.
Er schnippte mit einem Finger an meinem Bogen: ›Oder – das scheint mir allerdings eine dumme Frage – war das für mich?‹ Er fragte es mit halblauter Stimme, es war nicht für jedermanns Ohren bestimmt.
Ich schüttelte den Kopf: ›Für den weißen Hirsch.‹
›Es wäre besser für ihn gewesen, als von den Hunden in Stücke gerissen zu werden.‹
Der Prinz betrachtete mich eine Zeit lang nachdenklich, dann lächelte er. Ich habe keinen anderen Menschen kennengelernt, der ein solches Lächeln gehabt hätte wie Gorthyn, es war nicht zu breit, aber es schien Flügel zu haben.
›Du also auch, Prosper, Sohn des Gerontius. Und alles nur, weil dieses Geschöpf mit seinem sanften, milchweißen Fell etwas Magisches hat. Zumindest bin ich nicht der einzige Behexte in deines Vaters Jagdgründen.‹
Ich erinnere mich, dass in dem Moment, als ich zu ihm aufschaute, ein Gefühl großer Treue von mir zu ihm überging, und ich wusste, dass dieses Gefühl mich nicht mehr verlassen würde, solange wir beide lebten« ...