Tom Tin und das Sträflingsschiff
Ein Roman zum Gruseln, Mitleiden und Mitfiebern für alle, die Abenteuerbücher wie Die Schatzinsel lieben.London, um 1825. mehr >>
Verlag Freies Geistesleben
Ein Roman zum Gruseln, Mitleiden und Mitfiebern für alle, die Abenteuerbücher wie Die Schatzinsel lieben.
London, um 1825. Als sein Vater ins Schuldgefängnis kommt, beschließt Tom Tin, sich an dem Mann zu rächen, der seine Familie ins Unglück gestürzt hat. Doch in den nebligen Straßen der Großstadt wimmelt es von finsteren Gestalten: Tom stößt auf einen Blinden, der den Uferschlamm der Themse nach Schätzen absucht. Er wird von einem Lumpensammler auf seinem Karren mitgenommen und gerät in eine Bande von Straßenkindern, die ihn für einen ehemaligen Komplizen halten. Schon bald bekommt er die gnadenlose Hand der Justiz zu spüren …
… »Durch die Dunkelheit des Schiffes gellte unvermittelt ein Schmerzensschrei. Hoch und schrill, so fuhr er durch mich hindurch, brannte sich in meine Nerven und versetzte mein Herz in rasende Angst. ›Lieg still‹, Tom, flüsterte Midgely. Seine Finger hatten sich in den Rand der Hängematte gekrallt, doch der Rest seines Körpers war in der Segeltuchrolle verborgen. ›Beweg dich nicht‹, sagte er. Wieder ertönte der Schrei, dann ein Aufprall und ein huschendes Scharren. Meine Vorstellungskraft verwandelte die Geräusche in Bilder: ein Junge, der mit vors Gesicht geschlagenen Händen zusammengerollt auf dem Boden lag, tretende Füße, hämmernde Fäuste. ›Du kannst nichts machen‹, sagte Midge leise. ›Sie sind nicht hinter dir her, Tom. Lieg still und warte.‹
›Warten worauf?‹, fragte ich mich. Nein, sie waren nicht hinter mir her. Zumindest nicht in dieser Nacht, nicht in dieser Stunde. Aber ich würde noch an die Reihe kommen, da war ich mir sicher. Midge, sagte ich. Ich streckte den Arm aus und schüttelte seine Hängematte. ›Zeig mir, wo der Rumpf verrottet ist.
Jetzt?‹« …