Als Weihnachten beinahe ausgefallen wäre
Advents- und Weihnachtsgeschichten
An Weihnachten geschehen auf der Welt oft wundersame Dinge. Georg Dreißig erzählt von Königssöhnen und Waisenkindern, von Räubern und Kindermädchen, die in der Weihnachtszeit ganz Erstaunliches erlebt haben. mehr >>
Verlag Urachhaus
An Weihnachten geschehen auf der Welt oft wundersame Dinge. Georg Dreißig erzählt von Königssöhnen und Waisenkindern, von Räubern und Kindermädchen, die in der Weihnachtszeit ganz Erstaunliches erlebt haben.
Die kleine Franziska plagt auf einmal die Frage, wie alt denn eigentlich das Christkind ist, da seine Geburt doch schon so viele Jahre zurückliegt. In einem Waisenhaus sorgt ein Findelkind dafür, dass plötzlich alle Menschen ganz anders sind als zuvor. Die Tiere, die den Brunnen mit dem Wasser des Lebens bewachen, sind ganz bekümmert, weil die Quelle zu versiegen droht. Und in der Familie von Rályi und Bolyó sieht es dieses Jahr tatsächlich so aus, als müsste Weihnachten ausfallen, obwohl sich alle schon so darauf gefreut haben. Doch immer wieder wird Mensch und Tier auf wundersame Weise geholfen, sodass alle Fragen beantwortet und schwierige Situationen gemeistert werden können – und dass Weihnachten auch dieses Jahr wieder stattfinden kann.
Wisst ihr eigentlich, warum uns die Engel aus dem Himmel auf die Erde schicken und uns manchmal sogar recht alt werden lassen? Sie tun es, damit wir Gelegenheit haben, im Leben wenigstens ein bisschen klug und weise zu werden und, wenn unsere Zeit gekommen ist, etwas in den Himmel mitzubringen, worüber sie sich freuen können.
Auch Handac hatten die Engel auf die Erde geschickt und ihm eine gute Spanne Lebens zugedacht, damit er sie nütze, um ein bisschen klug und weise zu werden. Aber Handac hatte es damit nicht besonders eilig. Man kann ja hier unten auf der Erde auch ganz andere Sachen machen und darüber sogar völlig vergessen, was die Engel mit einem vorhaben. Unser Handac wurde ein Geiger, und das ist eigentlich eine hübsche Sache. Aber er geigte schlecht, und das hatte einen ganz einfachen Grund: Es ging ihm nämlich gar nicht so sehr um die Musik, die man aus einer Geige hervorlocken kann, sondern vielmehr um jene, die entsteht, wenn recht viele Taler in einer Hosentasche aneinander stoßen. Wenn die blanken Münzen in seiner Tasche klimperten, war Handac zufrieden, legte flink seine Geige beiseite und zog mit ein paar Freunden ins nächste Wirtshaus. So war das, und es wäre Handac niemals eingefallen, sich etwas anderes zu wünschen. Da haben die Engel die Köpfe zusammengesteckt und miteinander überlegt, und das hat schon bald seine Folgen gezeigt …